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Laptops dürfen bei USA-Flügen vorerst weiter ins Handgepäck

dpa/AFP/Archiv / Daniel KarmannFlugzeug im Landeanflug
Flugpassagiere, die von Europa in die USA reisen, dürfen vorerst weiterhin ihr Laptop oder Tablet im Handgepäck mitnehmen. Wie US-Heimatschutzminister John Kelly am Mittwoch in Washington sagte, wird vorerst auf das zwischenzeitlich erwogene Verbot dieser Geräte in der Passagierkabine bei Verbindungen aus der EU verzichtet. Stattdessen sollen die Vorschriften für Sicherheitskontrollen an den Startflughäfen verschärft werden.
Wegen der Befürchtung, islamistische Attentäter könnten in den Geräten Sprengsätze verstecken, hatten die USA im März ein Kabinen-Verbot für größere elektronische Geräte auf Flügen aus acht muslimischen Ländern verhängt. Großbritannien verhängte kurz danach das gleiche Verbot für Flüge aus sechs Staaten.
Auf diesen Verbindungen müssen seitdem Laptops und andere Geräte, die größer sind als ein Smartphone, am Check-in-Schalter mit aufgegeben werden.
Statt einer Ausweitung dieses Verbots auf die Flüge aus Europa sollen nun die Sicherheitsvorschriften für sämtliche Fluggesellschaften und Startflughäfen mit Verbindungen in die USA erheblich verschärft werden, wie Kelly in einer Rede erläuterte. Als Beispiele nannte er intensivere Überprüfungen der elektronischen Geräte und umfassendere Hintergrundchecks bei den Reisenden.
Fluggesellschaften, die diese Auflagen nicht erfüllten, müssten damit rechnen, dass bei ihnen die Mitnahme elektronischer Geräte in die Kabine später doch noch verboten werde, warnte der US-Minister. Die Sanktionen könnten nach seinen Worten im extremsten Fall sogar bis zu einer Aufhebung ihrer Flugerlaubnis für die USA gehen.
Die Sicherheitsstandards müssten erhöht werden, da Terroristen im Flugverkehr "ein ideales Ziel" sähen, sagte Kelly. Sie versuchten, die Schwachstellen in der Sicherheit auszumachen und zu attackieren.
US-Regierungsmitarbeiter machten zunächst keine konkreteren Angaben dazu, wie die verschärften Kontrollen aussehen sollen. Wie umfassend die Maßnahmen zu sein hätten, hänge vom bisherigen Umfang der Kontrollen an den jeweiligen Flughäfen und bei den jeweiligen Fluglinien ab, hieß es. In vielen Fällen gehe es beispielsweise um die Installation zusätzlicher Technik und den verstärkten Einsatz von Spürhunden.
Die Überlegungen der US-Regierung, Laptops, Tablets und E-Reader auch auf Flügen aus Europa zu untersagen, hatten Proteste in der EU ausgelöst. Gespräche zwischen hochrangigen Vertretern des US-Heimatschutzministeriums und der EU-Kommission fanden in den vergangenen Monaten dazu statt.
Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) kritisierte unter anderem, dass das Kabinen-Verbot für Laptops eine schwere Einschränkung für Geschäftsreisende darstelle würde, die dann nicht mehr an Bord arbeiten könnten. Dadurch drohten "Millionenschäden" für Unternehmen.
Unter Experten ist zudem umstritten, ob Laptops und andere Geräte, die am Check-in-Schalter aufgegeben werden, tatsächlich effektiver auf Sprengstoff kontrolliert werden können als im Handgepäck.

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